Mittwoch, 16. März 2011

Auf Wiedersehen

So, Leute, es ist soweit. Dies ist mein letzter Post.
Ich kann es wirklich noch gar nicht fassen, dass die 6 Monate schon rum sein sollen. Totales Gefuehlschaos herrscht gerade, denn ich freue mich wie ein Schnitzelkaiser auf daheim und zur gleichen Zeit will ich noch gar nicht wieder weg. Aber man soll ja gehen, wenns am schoensten ist. Und daheim wartet soviel Schoenes auf mich, das macht es doch wieder geradezu einfach. :)
Nun aber genug, her mit den Informationen!
Letzten Sonntag war der Lauf! Und... (Stellt euch einen Trommelwirbel vor) ich habe es tatsaechlich geschafft! Oh ja! Non Stop! 50 minuten. Unter 10 Minuten fuer eine Meile. Ich will ja nicht prahlen, aber fuer jemanden der nie ein Laeufer war ist das doch schon recht gut wuerde ich mal sagen. Aber glaubt bitte nicht, dass es einfach war! Auf keinen Fall! Am Ende haett ich fast gekotzt...
Aber: ich habs geschafft. Und am Montag bin ich gleich wieder laufen gegangen. (Ich bin doch wohl nicht etwa bekehrt worden?)
Uebers Wochenende war Katya da. Sie ist vor Monaten mit ihrer Gastfamilie nach Michigan gezogen und kam nun endlich mal wieder nach DC. Sie schloss sich dann auch gleich am Sonntag unserer Geburtstagsueberraschung fuer Denise an: wir bestellten eine Limousine!
Wir putzten uns alle fein raus und fuhren mit unserem schnieken Limolein durch DC. Erst zum Jefferson, dann zum Lincoln Memorial und dann noch zum Monument. Da wurden dann jeweils ewiglang Fotos gemacht. Und diese sind echt der Hammer geworden. Wir sehen aus wie der Cast von einer TV Serie. So zu sagen "Desperate Au Pairs".
Und dann hat meine letzte Woche in DC auch schon begonnen. Und was mache ich so? Ich esse jeden Tag Frozen Yoghurt. So ist zumindest der Plan. Hab ich bis jetzt auch geschafft.
Freitag kocht der John was ich will und Denise und Victoria kommen zum essen. Danach gehts dann mit der Restlichen Bagage in den Irish Pub um die Ecke und es wird nochmal ein wenig gefeiert (so gut das geht wenn man noch keine 21 ist... Gott wie ich mich auf daheim freue! Endlich wieder ein Bierchen legal trinken!)
Morgen werd ich dann wohl tatsaechlich mal das Packen beginnen muessen. Maggie hat am Freitag schulfrei und da muss eine andere Beschaeftigung her, als Anne beim Packen zuzugucken.
Und somit geht die Zeit auch vorbei und dann sitz ich schon wieder im Flieger, diesmal Richtung heimwaerts. Und da freue ich mich drauf! :)
Macht es gut meine Lieben. Und denkt immer daran: wer Frozen Yoghurt zu schnell isst bekommt Kopfeis.
Love & Hugs,
Anne

Dienstag, 8. März 2011

DC vs. NY

Das Maerchen vom wuetenden Aennchen:
Es war einmal ein Annelein, das setzte sich ueber eine Stunde auf ihren Po und schrieb einen Blogeintrag. Es war vermutlich der laengste Eintrag, den sie jemals verfasste. Es ging um all die wunderbaren Abenteuer die sie mit den holdsten Prummerinnen erlebte. Zufrieden mit ihrer Arbeit drueckte sie "Post veroeffentlichen". Doch ploetzlich hat ein boeser Zauberer die Internetseite verhext und es kam eine erschreckende Meldung: ein Fehler sei auf der Seite aufgetreten. Die tapfere Kriegerin drueckte den Zurueckbutton, in der Hoffnung, nicht alles verloren zu haben. Doch es war zu spaet. Die Aufzeichnungen waren geloescht. In tiefer Trauer wandte sie sich weg und kehrte bis zum heutigen Tag nicht zurueck. Zu tief war der Groll und die Wut.
Ja, so oder so aehnlich lief das ab am Samstag. Hat mir das scheiss Internet meinen ganzen Eintrag geloescht. Da war ich aber beleidigt! Aber jetzt konnte ich mich doch nochmal aufraffen. Darum: Jetzt gehts los.
Die groesste Neuigkeit habe ich ja noch gar nicht mitgeteilt! An dem Tag als die Lu ankam, war ich mal wieder laufen. John meinte, ich solle dich einmal noch einen langen Lauf machen bevor sie kommt. Gesagt, getan. Und ich habe es tatsaechlich geschafft! Ich habe die 8 Kilometer geknackt! Non stop! Wup wup!
Allerdings hab ich in der folgenden Lu-Zeit gar nichts gemacht. Wodurch ich jetzt ein wenig ausser Form bin. Aber ich arbeite schon seit letzter Woche hart daran, und hoffe ich kriege das alles bis Sonntag hin. Und wenn nicht, auch egal: ich habs ja schonmal geschafft. :D
Nun zur Lu-Zeit: die Wiedersehensfreude war gross, groesser, riesig! Es gab natuerlich viel zu erzaehlen, deswegen machten wir am Abend noch einen Spaziergang ums Capitol herum. Es war Donnerstag, heisst: American idol lief. Und schon luemmelte der Pappenheimer von daheim und die Pappenheimer von hier (sprich: Lu, Denise, Victoria und ich und unser bester Freund der frozen Yogurt) auf der Couch im Kellerarpatement, das wurde uns naemlich wieder netterweise ueberlassen.
Freitags hatten die Kinder schulfrei, die Sonne schien und es war grad schoen. Erst wurden Brezeln gebacken (die family machte sich am Nachmittag auf zum Ski fahren uebers Wochenende) und dann draussen gespielt. Nach der Baseball Blamage ( Lu und ich sind naemlich beide nicht wirklich talentiert, wie Hugo sehr schnell feststellte) stiegen wir doch zum Fussball um (das konnten wir dann doch ein bisschen besser) und als der Pogostick rausgeholt wurde, wurde es richtig lustig. Als John Mittags nach Hause kam, schickte er uns weg, wir sollen uns was anschauen gehen. Das machten wir dann auch. Das Monument und das Weisse Haus konnten auf der Liste abgehakt werden. Abends hatten wir allerdings noch einen wichtigen Termin: Denise hatte am Montag drauf Geburtstag. Die Party von den Gasteltern gabs aber schon am Freitag davor. Die Amis haben offensichtlich nicht so ein Problem damit vorzufeiern. Die Idee der Gastmutter, und das Highlight des Abends: Ketten basteln. Nur zur Erinnerung: Denise wurde 19, nicht 9. Wir fanden es recht unterhaltsam. Zwei Flaschen Soda (holla nicht so viel, wer soll das denn alles trinken??) und eine Torte gabs auch noch. Denise wurde noch mit Kroenchen und pinker Federboa geschmueckt. So feiern die Amis also. Um 9 waren alle Ketten gebastelt und wir gingen in den Pub, schliesslich war die Soda ja auch alle. Dort wurde dann noch (naja, bis “tief” in die Nacht kann man ja nicht sagen, weil hier macht ja eh alles zu bevor die Nacht “tief” werden kann. Aber sagen wir einfach mal: ) bis in die Nacht getanzt.
Samstag startete der grosse Shopping Marathon! 7 Stunden (oh ja!) beglueckten wir die Mall mit unserem Geld und uns selber mit neuen Sachen. Abends ging es noch in einen Club, schliesslich musste der Lu das auch noch gezeigt werden. Wir waren uns aber beide einig: in Deutschland ist es besser.
Sonntag gabs die dicke Memorial Runde (und alles zu Fuss wohl gemerkt!) : Jefferson, Roosevelt, Vietnam Krieg, Lincoln, Korea Krieg und 2. Weltkrieg. Die Fuesse wurden danach im Hard Rock Café erholt und der Hunger bekam einen Burger.
Montag war dann auch tatsaechlich Denises Geburtstag und wir statteten ihr einen Besuch ab, ihre Familie war per Skype zugeschalten und es galt Geschenke auszupacken. Da gabs dann auch ein,zwei Spraydeos. Die gibts hier naemlich nicht (nur so ein Tipp fuer alle die mal nach Amerika reisen sollten. Hier gibts nur die Sticks und des Zeug. Keine Sprays. Oder zumindest nicht fuer Frauen). Abends galt es etwas weiteres auf unserer Liste abzuhaken: Das “the real world” Haus. Fuer alle die diese durchaus belustigende und total hohle Sendung nicht kennen: Eigentlich sind das nur ein Haufen junger Menschen, die durch ein Casting ausgewaehlt werden, sich nicht kennen und in ein Haus gesteckt werden. Dort feiern sie eigentlich nur die ganze Zeit und machen Scheisse. Die perfekte Sendung, oder? Sie wurde leider schon wieder abgesetzt, aber das Haus steht noch. Und da sind wir hin und haben Fotos gemacht, wir muessen schliesslich dem Touri-Klischee nachkommen. Die Passanten haben uns glaub ich fuer verrueckt erklaert…
Dienstag hatte Hugo schon wieder schulfrei und wir schleppten ihn ins Naturkunde Museum. Da gabs erst mal einen sehr interessanten 3D Film ueber Saudi Arabien und dann gings noch durch das gesamte Museum, welches wirklich nicht klein ist. Deswegen gabs abends keine Touritour, sondern lecker Essen beim Thailaender (wieder mein geliebtes Curry) und danach noch eine Runde Stammkneipe. Da mussten Denise und ich noch im Bowlen (auf der Wii) gegen den Kellner verlieren. Aber wir sind gute Verlierer und werden wieder kommen.
Mittwoch gab John mir frei, damit Lu und ich unseren letzten Tag in DC nochmal richtig nuetzen konnten. Da gabs dann erst mal um 10 in der Frueh S’mores (das war leider die einzigste Uhrzeit, wo auch alle anderen Zeit hatten). Fuer alle die nicht wissen was S’mores sind: Keks, Stueck Schokolade, geschmorter Marshmellow, und nochmal Keks. Muss ich noch mehr sagen?
Anschliessend gabs eine Tour durchs Capitol und dann noch eine Zoobesichtigung.
Abends, wieder: American Idol. Ausserdem mussten Koffer gepackt werden, denn: Donnerstag gings nach New York!

Ja, New York. Was fuer eine Stadt! Was fuer eine riesige Stadt! DC ist ein Dreck im Vergleich zu New York. DC ist wie ein kleiner Wurm der gern ein weisser Hai sein wuerde. So ungefaehr kann man das sagen.
Dort angekommen brauchten wir erst mal 1,5 Stunden um von der Bushaltestelle mitten in Manhatten zu Lenas Wohnheim zu kommen (Ok, sie studiert in Newark, New Jersey. Aber das ist auch nicht weiter von Manhatten weg als Brooklyn). Wir nutzten den Tag dann noch, um unsere Geldbeutel noch leichter zu machen. In New Jersey gibt es naemlich keine Steuern auf Klamotten und das mussten wir doch nutzen!
Freitag ging allerdings die richtige Touritour los, leider im Regen. Wodurch der Times Square, normalerweise vollgestopft mit Touristen, recht leer war. Der Times Square schreit dich geradezu an mit Werbungen, von allen Seiten. Hell und grell. Geil! Zwei Laeden konnten wir uns nicht entgehen lassen. Da war zum einem: der Disney Store. Winney, Mickey und Cinderella ohne Ende. Auf zwei Stockwerke verteilt gibt es hier alles was das Kinderherz begehrt!
Zum anderem: der M&M store. Diesmal auf drei Stockwerken. Da gabs M&M Taschen, Schlafanzuege, Schachbretter, und und und. Das Beste: riesige Trichter auf allen Stockwerken verteilt aus denen man sich M&Ms in verschiedensten Farben rauslassen konnte (leider nicht kostenlos).
Nach diesem verruecktem Ort gings zur Public Library. Fuer alle die “the day after tomorrow” gesehen haben: hier fluechten sie rein, als die grosse Flutwelle kommt. Und wenn dann alles gefriert verbrennen sie die Buecher um warm zu bleiben. Abgesehen davon ist es ein wunderschoenes Gebaeude. Und es gab eine sehr interessante Ausstellung ueber Christentum, Islam und Judentum. Alle Schriftstuecke (zum Teil kleine beschriebene Schnipsel von vor ueber 1000 Jahren) waren aus der Sammlung der Buecherei. Sehr eindrucksvoll! Desweiteren hat diese Buecherei die zweit groesste Sammlung in den Staaten. Gleich hinter der der library of congress, gleich bei mir um die Ecke.
New York hat grossartige Museen, da bin ich mir sicher. Doch leider kosten die ein heiden Geld Eintritt. Deswegen kam es uns ganz recht, dass das Modern Museum of Art (MoMA) jeden Freitag Nachmittag kostenlos ist. Es ist zwar dementsprechend voll, aber das ist ok, besonders fuer diese grossartige Sammlung die man zu sehen bekommt.
Danach waren Schmerzen allerdings kein Ausdruck fuer den Zustand unserer Fuesse und wir fuhren zurueck zu Lenas Wohnheim und goennten uns einen Cuba Libre (das kennen die Amis naemlich auch nicht. Die verkennen aber auch alles Gute…)
Samstag ging die Tour weiter. Davor mussten Lu und ich aber erstmal unser Gepaeck ins Hostel bringen (wir verbrachten meine letzte Nacht in New York dort, weil es dann einfacher war zum Bus zu kommen am Sonntag). Wir  wollten eigentlich ein Zimmer mit Bad, allerdings waren keine mehr frei. Daher: Bad auf dem Flur. Fuer eine Nacht geht das ja.
Das Zimmer war die groesste Ueberraschung des Tages! Es war vielleicht gerade mal so breit wie ich lang bin und hoechstens zwei mal so lang. Zelle beschrieb es am Besten! In unserer kleinen Zelle stand also ein wackliges Stockbett, ein verrosteter Spind, ein Regal und ein Mini-Waschbecken. Beim Fenster stand: Bitte nicht oeffnen, sonst faellt die Klimaanlage raus. Tja, muss wohl schon passiert sein, denn da war ja gar keine drin. Die Dusche auf dem Gang war abgeschlossen und ein “caution” band hing davor. Die Klos waren staendig verstopft. Ihr koennt mir also glauben: es war ein Abenteuer!
Doch die Touritour musste weiter gehen. Deswegen: es ging beim ground zero los, fuehrte entlang dem Wasser runter zur Spitze Manhattens. Von dort nahmen wir die Staten Island Faehre hin und zurueck und genossen den Blick auf die Freiheitsstatue und die Skyline! Wirklich sehr empfehlenswert, denn es ist kostenlos! Anschliessend ging es, natuerlich zu Fuss, durch den financial district, vorbei am Bullen und der Wall street, zum Chinatown. Dort gabs leckerstes Essen und eine Tasche fuer mich. Lena fuhr dann zum Flughafen, Besuch von daheim abholen. Lu und ich fuhren das Rockefeller Center hoch (sehr empfehlenswert, denn: erstens billiger als das empire state building und zweitens sieht man das empire state building auch tatsaechlich). Und von dort oben hat man eine wunderschoene Aussicht!
Doch mal wieder schmerzten die Fuesse und es ging mit einem Abstecher zum Times Square (diesmal proppe voll, schliesslich regnete es nicht) zurueck in unsere geliebte Zelle.
Sonntag musste ich mich dann von Lu und New York verabschieden. Es ging zurueck ins Dorf DC. Dort wurde ich herzlichst von der family empfangen und abends warteten die Oscars auf mich. Die konnte ich nicht verpassen.
Montag hatte Maggie schulfrei und Dienstag war sie krank. Heisst: Chillen mit mir. Ansonsten machte ich unter der Woche nicht viel, ausser wieder in Form zu kommen.
Am Wochenende fuhr Tessa mit den Kindern nach Philadelphia und meine ganzen Maedls nach Knoxville. Also hakte ich noch ein paar Dinge auf meiner to do Liste ab und ging fleissig ins Gym (gott bin ich froh wenn das Rennen vorbei ist. Mir tut alles weh! Scheiss Muskelkater!).
Am Freitag kommt Katya aus Michigan runtergeflogen, um mich am Sonntag entweder anzufeuern oder auszulachen. Je nachdem wann ich keuchend auf die Strasse stuerze.
Und dann gehts auch schon naechste Woche wieder nach Hause, und diesmal mein ich richtig nach Hause. Ich kann es noch gar nicht fassen!
Aber ich freue mich natuerlich sehr auf euch und hoffe ihr seid schon auf die pure Anne-Dosis vorbereitet!
Bis dahin, tata und tutu. Ich sag zum Abschied leise Servus.
Love & Hugs,
Anne